Schreibstube Krempe

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Dreireihige Schreibmaschinen laden zum schreiben ein

Dreireihig vs. Vierreihig

Dreireihige Schreibmaschinen wurden in etwa bis 1928 gebaut, einige wenige, zum Beispiel die Adler Modell 7 sogar noch bis 1940. Dann setzte sich endgültig die QWERTZ Tastatur durch, so wie wir sie heute noch auf der Computer Tastatur vorfinden. 

Ab 1902 etwa begann die Vierreihige QWERTZ-Tastatur ihren Siegeszug und verdrängte nach und nach die Dreireihige Tastatur völlig. Zwischen diesen Jahren konnte man noch zwischen beiden Varianten wählen.

Dreireihig bedeutet, dass so eine Schreibmaschinen eine doppelte statt einer einfachen Umschaltung hatte. Es befanden sich immer drei Zeichen auf einem Typenhebel. Großschreibung, Kleinschreibung und ein Zeichen. Für die Großschreibung wurde die einfache Umschaltung gedruckt und gehalten. Für ein Zeichen oder eine Ziffer musste die zweite Umschaltatste, die sich direkt daneben oder darunter befand, gedrückt und gehalten werden. 

Dreireihige Tastaturen sind etwas komplizierter zu bedienen als Vierreihige, weil die Buchstabenbelegung und die Sonderzeichen oft sehr variierte. Meine Dreireihigen Adler 7 Maschinen zum Beispiel weisen unterschiedliche Tastaturbelegungen auf.

The Oliver 5, Baujahr 1913

Noch eine Bat-Wing, oder auch "fiver" genannt. Knapp 10 Jahre später sah sie so aus. Das amerikanische Modell 5 der Oliver Standard visible. Technisch fast mit dem Modell 3 und 4 von Oliver Stolzenberg identisch. Nur das ab dem Modell 5 alle Elemente, die beim Modell 3 und 4 noch offen zu sehen waren, unter lackiertem Metall verschwunden sind und die großen Oliver-Metallplatten seitlich verschwunden sind. Alles in allem wirkt sie wuchtiger und wertiger. 
Hier die amerikanische Version mit amerikanischer Tastatur und mit einem "@" Zeichen.

Adler, Modell 7, Baujahr 1905

Die Jugendstil Oma" 


Eine frühe und derzeit meine älteste Adler 7 zur Zeit. Sie schreibt mit einem normalen Schriftsatz und besitzt keine Tasten für die Umlaute. Die Umlaute werden mit der Akzenttaste, der sogenannten "Toten" Taste erzeugt. Die Umlaute wurden bei dieser Tastatur weg gelassen, wohl um Platz für Sonderzeichen zu schaffen. Unter anderem für mehrere Brüche, Durchschnitt-Zeichen, verschiedene Währungszeichen und einige weitere. 

Die Adler 7 war ab 1900 die erste in Deutschland hergestellte Schreibmaschine, die weltweit zum Verkaufsschlager wurde. Einführungspreises: 300 Goldmark, das entspricht umgerechnet in  etwa 1550 Euro. 

Adler, Modell 7, Bj. 1910

"Die elegante Jugendstil Dame"


Diese Adler 7 hat eine sehr schöne Besonderheit, und zwar einen eleganten Schriftsatz mit kursiver Schrift, die zudem auch etwas vergrößert ist. Damals wurde dieser Schriftsatz gerne in Kanzleien verwendet, und ist demzufolge seltener als der sonst übliche Schreibmaschinen Schriftsatz. Das Schriftbild auf hochwertigem Papier geschrieben sieht äußerst elegant aus.

Klein Adler 1, Baujahr 1920

"Die kleinen Jugendstil Mädels"


Die kleinen Schwestern der Adler Modell 7. Das verkleinerte Modell für die Reise. Diese kleinen Schreibmaschinen kann man sich sogar zum Schreiben auf die Knie stellen und dabei bequem im Sessel sitzen. Mit der Adler 7 ginge das nicht, da würden einem unweigerlich, wegen des Gewichts von ca. 10 KIlo die Beine einschlafen.
Links seht ihr die Klein Adler aus dem Jahr 1918 und rechts die etwas jüngere aus dem Jahr 1920. Zwei tolle Schreibmaschinen die ebenfalls mit der berühmten Stoßstangenmechanik, so wie ihre großen Schwester, die Adler 7, ausgerüstet ist.

Senta von 1924

Eine Kleinschreibmaschine aus den 1920er Jahren, eine Senta. Die Senta selbst ist schon eine kleine Besonderheit weil sie nicht leicht zu bekommen ist. Schon gar nicht in diesem guten Zustand. Diese hier hat zudem noch eine weitere Besonderheit. Sie schreibt mit der für dieses Modell sehr seltenen kursiven Schrift. 

2 Erika's, Modell 2 und 4. 

"Die berühmte Klapp Erika"


Zur Zeit stehen 2 Klapp Erika's zur Verfügung. Eine dritte ist noch in der Werkstatt. Eine besondere Schreibmaschine, die nach dem Schreiben einfach zusammen geklappt werden kann. Sie schreibt wahlweise mit Schwarz oder Rot. Links eine Erika 4 aus dem Jahr 1927 neben ihrer älteren Kollegin, ein Modell 2, aus dem Jahr 1918. Obwohl aus Eisen gefertigt wiegt sie nur etwa 4 Kilo. Die "Klapp-Erika, Modell 1" war 1910 die erste in Deutschland hergestellte Reiseschreibmaschine. Von 1910 mit dem Modell 1 bis hin zum Modell 4 im Jahr 1927 veränderte sich die Form der "Klapp-Erika" praktisch nicht. 


Mehr Fotos aller Maschinen findest Du in meinem Blog: 
https://schlagfertigetippsen.wordpress.com  

Perkeo 2 Baujahr 1924

Die Perkeo 2 ist ein Lizenzbau der Erika, der sogenannten Klapp Erika. Die Ähnlichkeit ist frappierend. Technisch und optisch fast identisch. Auch die weiter unten zu sehende Klapp-Corona 3 ist technisch nahezu identisch.

Diamant um 1922

Eine kleine, vorwitzige Schreibmaschine von der es nicht mehr viele Exemplare gibt. Selten, klein und niedlich. Und sie schreibt wunderbar.

Archo "D" 1927, die Winterling Archo

Ein absolut besonderes Einzelstück. Diese Schreibmaschine gehörte einst dem Konstrukteur und Inhaber der Archo Schreibmaschinen Company, Herrn Carl Winterling persönlich. Sie wurde mir 2020 von seiner Enkeltochter übergeben. 
Diese Archo hat die höchste bekannte Seriennummer und ist auch sonst etwas ganz besonderes. Kleine Schrifttype und schön scharf geschnittenes Schriftbild. Die wurde von ihrem Besitzer wohl selten genutzt.
In der Schreibstube Krempe stehen zwei Archo D Maschinen zur verfügung.

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